Ich finde die Idee des Romans schön und habe das Gefühl, dass dieser die Intention verfolgt auf Einsamkeit aufmerksam zu machen und versucht, dass diese weniger ein Tabuthema bleibt. Zudem wird der Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit gut erklärt.
Die Erzählweise hat mich jedoch nicht angesprochen. Bärbel Schafer erzählt viel über sich und gewährt dem Leser damit Einblick in ihr Leben. Trotzdem konnte ich beim Lesen keine Verbindung zu ihr, der ich-Erzählerin aufbauen. Nach ihrer ersten Begegnung nach langer Zeit mit Ava erzählt sie, als hätte sich ihr ganzes Leben danach nur noch um das Thema Einsamkeit gedreht. Das hat auf mich sehr unnatürlich gewirkt. Dazu hätte ich mir gewünscht, dass auf das Thema Depression mehr eingegangen wird, da Ava auf mich den Eindruck gemacht hat, als leide sie unter einer. Depressionen sind ein so wichtiges und sensibles Thema, auf mich hat dieser Roman jedoch verharmlosend gewirkt.