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Rezensionen zu
Eine perfekte Familie

Liane Moriarty

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Mit “Eine perfekte Familie” legt die erfolgreiche australische Autorin Liane Moriarty einen weiteren, spannenden Roman vor, dessen Verfilmung sich geradezu aufdrängt, wie schon vorher bei “Big Little Lies” und “Nine Perfect Strangers”. Wir folgen dem Schicksal einer australischen Familie, deren Leben sich maßgeblich um das Tennisspiel drehte. Mittlerweile sind die weiterhin rüstigen Eltern im Ruhestand, die Tennisschule wurde verkauft und trotzdem haften der Leistungsdruck und der Wettbewerbsgedanke noch an allem, was in der Familie so vor sich geht. Die Mutter Joy Delaney ist plötzlich verschwunden, hängt das mit der fremden Frau zusammen, die einige Wochen davor plötzlich ins Leben der Familie crashte? Oder hat etwa der Vater Stan etwas damit zu tun? Perfekter den Schein gewahrt Natürlich ist auch an dieser Familie nichts perfekt und über 560 Seiten erfahren wir in “Eine perfekte Familie” von Liane Moriarty was sich in den letzten Jahrzehnten zugetragen hat und wie genau das Gestern in das Heute greift. Die Autorin hat eine beeindruckende Art Figuren auf den Punkt zu skizzieren. Trotz vieler Personen und unterschiedlichen Zeiten, behält man immer den Überblick und hat sofort eine gute Vorstellung von den einzelnen Charakteren, ihrem Aussehen und kann grob ihr Handeln einschätzen. Die Stimmung knistert dauerhaft und man spürt deutlich, dass unter dem vermeintlich schönen Schein von Sportlichkeit und Zufriedenheit, mindestens ein Unglück begraben sein muss. Erfolg baut meistens auf dem Misserfolg anderer auf. Erfolg bedeutet Verzicht und das macht sich irgendwann bemerkbar. Sehr detailliert, nicht langatmig Liane Moriarty geht in “Eine perfekte Familie” auf alles ausführlich ein, ohne sich im Kleinklein oder gar in Unnötigem zu verlieren. Häufig führt sie uns auf falsche Fährten, was wiederum dazu anregt, dass das vermeintlich Offensichtlichste nicht unbedingt die Wahrheit sein muss. Häufig liegt man mit seiner ersten Einschätzung komplett falsch. Sie zeigt auch am Schicksal der vier mittlerweile erwachsenen Kinder auf, wie stark Kindheitserinnerungen die späteren Lebensläufe beeinflussen können und wie häufig uns unerfüllte Sehnsüchte oder traumatische Begebenheiten ein ganzes Leben lang nachhängen. Dass Nicole Kidman in beiden bisherigen Verfilmungen die Hauptrolle spielte, ist kein Zufall. Es sind genau diese kühle und unnahbare Art, dieses Unberechenbare, was in den Romanen von Liane Moriarty mitschwingt. Trotz der Dicke und dem tiefen Eintauchen in die vielen Charaktere, liest sich “Eine perfekte Familie” von Liane Moriarty schnell und einfach. Perfekt als Schmöker für die hoffentlich anstehenden sommerlichen auf dem Balkon, im Garten oder im Liegestuhl im Urlaub.

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(K)eine perfekte Familie

Von: Ina Stahl aus Trippstadt

25.03.2022

Joy und Stan Delaney gehen beide auf die 70 zu, sind jedoch noch äußerst rüstig. Kein Wunder, beide sind begeisterte Tennisspieler und waren erfolgreiche Trainer und Besitzer einer Tennisschule, die sie vor kurzem verkauft haben. Anstatt ihren Ruhestand zu genießen, wissen sie nicht so recht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Als eines Abends zu später Stunde eine blutende junge Frau hilfesuchend vor ihrer Haustür auftaucht – angeblich wurde ihr die Wunde von ihrem Freund beigebracht – nehmen Joy und Stan sie bei sich auf. Was als kurzfristige Lösung gedacht war, verlängert sich auf Wochen, denn Savannah macht sich bald unentbehrlich, indem sie kocht, putzt und Leben ins Haus bringt. Die erwachsenen Kinder der Delaneys finden das Arrangement ziemlich seltsam und beunruhigend, immerhin wissen ihre Eltern absolut nichts über die junge Frau. Dass die Skepsis berechtigt war, zeigt sich bald. In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir die Delaneys etwa ein Jahr später. Joy ist spurlos verschwunden. In der Zwischenzeit ist so manches passiert und es scheint nicht ganz unwahrscheinlich, dass Stan seine Frau ermordet haben könnte. Zumindest geht die Polizei stark davon aus, denn es finden sich mehrere Hinweise, die dies untermauern. Außerdem scheint Joy nicht die Art von Frau zu sein, die ohne Handy und völlig unangekündigt das Haus verlässt, um eine Auszeit zu nehmen. Oder hat womöglich Savannah etwas mit Joys Verschwinden zu tun? Keiner weiß, wo sie sich aufhält, und da sie in der Vergangenheit nicht mit offenen Karten gespielt hat, wäre auch ihr einiges zuzutrauen. Im Laufe der Geschichte lernen wir die Familie Delaney samt Anhang immer besser kennen. Vieles ist in Wirklichkeit ganz anders, als der erste Eindruck vermittelt. Alles in allem fand ich das Buch spannend, doch streckenweise zieht sich die Handlung sehr dahin. Da ich keine Ahnung von Tennis habe, war mir auch dieser Aspekt manchmal zu ausführlich. Am Ende treffen ein bisschen viele Zufälle aufeinander, doch hat mir die Auflösung trotzdem ganz gut gefallen. Und mit den allerletzten Seiten schafft es Liane Moriarty noch einmal, den Leser zu überraschen. „Eine perfekte Familie“ hat mich gut unterhalten, ich fand es allerdings nicht ganz so packend wie einige von Moriartys früheren Büchern.

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Die Delaneys sind eine Tennisspielerfamilie. Joy und Stan Delaney haben sich nach fünfzig Jahren zur Ruhe gesetzt und die Tennis-Akademie verkauft. Die vier Kinder, Logan, Troy und Brooke sind erwachsen und haben leider alle keine Tenniskarriere gemacht. Vor allem Joy wartet nun auf Enkel, aber in Liebesdingen erscheinen ihre Kinder ein wenig hilflos. Eines Abends klopft eine junge Frau an die Tür der Delaneys und Joy und Stan nehmen die verletzte und offenbar von ihrem Freund missbrauchte Savannah bei sich auf. Sie wohnt in Amys altem Kinderzimmer, kocht für die Delaneys und wird zu einer Art Tochterersatz. Da verschwindet Joy nach einem Streit am Valentinstag und auch Savannah ist plötzlich nicht auffindbar. Unter Verdacht gerät Stan, der sich seltsam verhält und seine Kinder geraten ins Grübeln, ob er ihre Mutter im Affekt getötet haben könnte, während die Polizei ermittelt und einen nach dem anderen befragt. "Eine perfekte Familie" ist kein Kriminalroman sondern vielmehr das Portrait einer Familie. Die Geschichte wird nicht nur aus der Perspektive der zentralen Figuren sondern auch aus dem Blickwinkel von dritten Personen erzählt, die zufällig in die Geschichte involviert werden, wie Kellner, Taxifahrer oder Friseure. Diese Wechsel sind innovativ und sorgen für Abwechslung ohne die Handlung unnötig kompliziert zu machen. Durch die verschiedenen Perspektiven der Delaneys fällt es allerdings schwer, einen engeren Bezug zu den Charakteren aufzubauen, da es dafür einfach zu viele sind. Jeder kämpft zudem mit ganzen eigenen Problemen, insbesondere im Hinblick auf ihre Beziehungen zu Partnern und zur Familie, was ein wenig vom mysteriösen Verschwinden der Mutter ablenkt. Tatsächlich ist das zentrale Thema nicht ein Verbrechen sondern die Familie, ihre Verbindungen untereinander und die Geheimnisse, die sie bergen. Im Wechsel zwischen der jüngeren Vergangenheit ab dem Erscheinen von Savannah und der Gegenwart wenige Tage nach dem Verschwinden von Joy, aber auch durch Rückblenden und Erinnerungen an vergangene Ereignisse der Tennisspielerfamilie lernt man sie besser kennen und verstehen. Die Geschichte ist vielschichtig mit ernsten Anklängen, aber auch mit humorvollen Dialogen. Themen wie Neid und Eifersucht, Erfolgsdruck und Erwartungshaltungen, neben Liebe, Fürsorge und Zusammenhalt werden in Verbindung mit dem Sport, der großen Leidenschaft um Tennis, näher beleuchtet. Mir war die Geschichte phasenweise etwas zu langatmig und auch die Auflösung am Ende fand ich etwas belanglos und enttäuschend. Nichtsdestotrotz mochte ich die Idee hinter der Geschichte und insbesondere die etwas andersartige, erfrischende Erzählweise sowie die Authentizität der sehr unterschiedlichen Charaktere.

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