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Rezensionen zu
Concrete Rose

Angie Thomas

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Nachdem Angie Thomas die ganze Welt mit ihrem Debütroman "The Hate U Give" in Aufruhr versetzt hat und es auch ihre zweite Geschichte "On The Come Up" auf die weltweiten Bestsellerlisten geschafft hat, war ich natürlich sehr gespannt auf ihren neuen Roman "Concrete Rose", der als Vorgeschichte zu "The Hate U Give" gelesen werden kann, da er die Elterngeneration der Figuren dort behandelt, aber auch unabhängig von Starrs Geschichte gelesen werden kann. Auch wenn mich "Concrete Rose" nicht ganz so sehr vom Hocker gehauen hat, wie "On The Come Up", hat Angie Thomas hier wieder eine erschreckende, authentische, berührende und wichtige Geschichte über die bittere Realität von Armut, Vorurteilen, Rassismus und Gewalt geschrieben, in der es neben schmerzhaft aufrichtiger Gesellschaftskritik jedoch auch Verantwortung, Erwachsenwerden und den Zusammenhalt zwischen Familie und Freunden geht. Das Cover ist schon Teil des wundervollen Kunstwerkes, das diese Geschichte darstellt. Gott-segne-den-cbj-Verlag - hat dieser sich nämlich entschieden, das Originalcover (und den Originaltitel) beizubehalten. Im Gegensatz zu "The Hate U Give", das uns strahlend weiß entgegenleuchtete und "On The Come Up", bei dem der Hintergrund schwarz war, ist dieses Cover mit der strahlend roten Farbe, mit der weißen Schrift und dem schwarzen Buchrücken eine Mischung aus der Gestaltung der anderen beiden Romanen aus Angie Thomas´ Feder. Wie das Design hier wieder mit den Kontrasten "Schwarz" und "Weiß" spielt, was natürlich einen passenden Bezug zur Handlung darstellt, ist auffallend hintersinnig. Bis auf den umgekehrten Kontrast lassen sich noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen "THUG", "OTCU" und "Concrete Rose" feststellen. Wieder steht ein illustriertes Hauptmotiv im Vordergrund, die Kapitelüberschriften sind in Großbuchstaben abgedruckt und es gibt ein Glossar. Das Motiv ist dieses Mal ein Comic-Junge inmitten von herabfallenden Rosenblättern, wobei auch hier die Gestaltung der Figur meine Vorstellung ganz wunderbar trifft. Die dunkelhäutige Silhouette hat lange schwarze Haare, trägt eine Goldkette und sieht aus, als würde er sich von nichts unterkriegen lassen- in zwei Worten: genau Mav. Auch der Titel passt wieder wie die Faust aufs Auge und ist von dem Song "The Rose that Grew from Concrete" (wörtlich übersetzt: "Die Rose, die aus Beton wuchs") der Raplegende Tupac abgeleitet. "Rosen brauchen Platz zum Wachsen" (...) "Kommt mir viel Platz für etwas vor, dass man nicht essen kann." "Da könntest du recht haben", gibt er zu. "Aber ich lasse mich gerne daran erinnern, dass Schönheit aus fast nichts entstehen kann. Das ist für mich der eigentliche Sinn von Blumen." Auch innerhalb der Buchdeckel ist das Buch super konzipiert - sowohl vom Verlag als auch von der Autorin. Wir bekommen Mavs Geschichte in drei Teilen - "Keimen", "Wachsen" und "Winterruhe" - erzählt, die die Gartenmetapher des Titels fortsetzen und somit ein Motiv aufgreifen, das im Buch eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus ist die Geschichte in 30 Kapitel und einen Epilog geteilt und umfasst etwas mehr als ein Jahr Erzählzeit. Da es sich wie gesagt um die Vorgeschichte zu "The Hate U Give" handelt, spielt die Handlung nicht in der Gegenwart, sondern vor ca. 16 Jahren - also zu Zeiten von Walkmen, CDs, Bill Clinton und Space Jam. Wer jetzt skeptisch ist, ob der Roman überhaupt lesenswert ist, wenn man durch "The Hate U Give" schon weiß, wie sich Mavs Leben entwickeln wird, dem sei gesagt, dass Angie Thomas ihren neusten Roman zwar wundervoll passend in das vorhandene Grundkonstrukt ihrer anderen beiden Geschichten einfügt, der Handlung aber genügend Luft lässt, eigene Wege zu gehen. So hat "Concrete Rose" kleine Parallelen und Überschneidungen zu "On The Come Up" (z.B. findet Bris Vater, der Rapper Lawless kurzen Anklang) und spielt ebenfalls in Garden Heights, welches wir schon in den anderen beiden Romanen als Ghetto-ähnlicher Stadtteil kennengelernt haben - durch die andere Zeitebene wirkt das Setting aber um einiges gefährlicher. Erster Satz: Auf der Straße gibt es Regeln." Mavericks Geschichte ist bestimmt von viel Gewalt, Hoffnungslosigkeit, Drogen, Gangs und Armut - fast noch mehr als Bris oder Starrs - und so hebt die Autorin abermals kritisch ihre Stimme. Denn leider unterscheidet sich die aktuelle Situation vieler Randgruppen und der dunkelhäutigen Bevölkerung in Amerika von der hier erzählten authentischen und erschreckenden Geschichte über das Leben in verarmten Vierteln, Vorurteile, unterschwelligen Rassismus und offen ausgesprochenen Hass nicht sehr stark. Alltäglicher Rassismus wie skeptische Blicke des Verkäufers in einem Laden, doppelte Kontrollen durch Sicherheitsbeamte und abfällige Bemerkungen werden dabei genauso schmerzhaft ehrlich dargestellt wie die Gang-Gewalt, die ständige Bedrohung durch Waffen, der Handel mit Drogen, die hohe Arbeitslosigkeit und Verschuldung, die das Leben in der "Hood" kennzeichnen. Gerade auch diese unfassbare Armut und Perspektivlosigkeit der "Ghetto"-Bewohner geht ans Herz und zerfetzt die Idee des "Amerikanischen Traums" in der Luft. Durch Anspielungen auf Martin Luther King, die Bürgerrechtsbewegung, Malcolm X oder die Black Panther Party geht sie nebenbei auch auf den historischen Kontext ein, wobei nur wenig Hintergrundwissen erwartet wird und viele Erklärungen dem unwissenden Leser unter die Arme greifen. Auch Polizeigewalt und Willkür spielen wie in "The Hate U Give" eine Rolle, hier aber nur am Rande. So wird am Ende wohl jedem Leser eindrücklich klar, dass es auch nach 8 Jahre Obama-Präsidentschaft (und unter Trump sowieso) bittere Realität ist, dass dunkelhäutige Menschen in Amerika immer noch diskriminiert werden, im Durchschnitt ärmer sind, schlechtere Jobs, einen schwereren Zugang zu Bildung und dafür mehr Probleme mit Polizeigewalt haben. "Auf der Straße gibt es nunmal Regeln. (...) Wenn es ein Buch dazu gäbe, würde der wichtigste Abschnitt von Familien handeln. Und die erste Regel würde lauten: Wenn einer jemand aus deiner Familie umlegt, legst du ihn um." Diese brutal ehrliche und ans Herz gehend konzipierte Gesellschaftskritik ist jedoch nicht Mittelpunkt des Romans und wird auch nicht mit Holzhammer-Methode in den Leser eingeprügelt. Im absoluten Fokus steht hier unser Protagonist Mav - seine Träume, sein Handeln, seine Gefühle und seine Verantwortung. Er ist ein sehr intensiver und vielschichtiger Charakter: jung zwar, aber stark geprägt durch verschiedene Lebenserfahrungen; sehr sympathisch, auch wenn er viele dumme Entscheidungen trifft; bodenständig, auch wenn er ein Leben am Abgrund lebt. Jederzeit kann er abstürzen, jederzeit kann er jemanden verlieren, festgenommen werden, wie sein Vater. Und in diese Unsicherheit platzen dann nicht nur eine, sondern gleich zwei ungeplante Schwangerschaften, die Mav - eigentlich selbst noch ein Kind - dazu bringen, sein Leben umzukrempeln. Seine Suche nach Sicherheit, sein Ringen um Verantwortung und seine Versuche, einen Plan für die Zukunft finden, schlicht sein ganz eigener, schmerzhafte Prozess des Erwachsenwerdens ist so anrührend geschildert, dass man ihn einfach lieben muss. Leider war er mir nicht ganz so nah wie Bri und Starr, was vielleicht daran liegen könnte, das man sich beim Lesen ab und zu angesichts seiner Handlungen emotional von ihm distanzieren muss. Mit seiner starrköpfigen, selbstbewussten, impulsiven Art fährt er sich das ein oder andere Problem ein, mit seiner Loyalität, seinem Mitgefühl und seinem Versuch, alles richtig zu machen, ist er mir jedoch sehr ans Herz gewachsen. Was will er werden, wer will er sein - für sich selbst, für seine Freundin, für seine Mutter und für seine Kinder? Genau diesen Konflikt hat die Autorin sehr authentisch eingefangen. "Eltern sein, das bedeutet normalerweise, dass keiner da ist, der kommt und was in Ordnung bringt. Das ist jetzt nämlich dein Job." Es macht mir eine Höllenangst." Mavs Schicksal und seinem Kampf gegen die Ungerechtigkeit wohnt so viel Kraft, Leidenschaft, Ehrlichkeit, Authentizität, Schmerz und Angst inne, aber vor allem ist da sehr viel Wut und Enttäuschung, die direkt unter die Haut geht und einen nicht mehr loslässt. Dafür sorgt auch der jugendliche, direkte Schreibstil der Autorin, dem es mit erschreckend klaren Worten gelingt, dem Leser ein beängstigend eindrückliches Bild von der ganzen Situation zu vermitteln. Es ist wirklich erstaunlich, wie spielend leicht Angie Thomas es schafft, ein mir total fremdes Milieu sowie Probleme und Ängste, die absolut gar nicht meiner eigenen Realität entsprechen an mich heranzutragen, sodass ich erschüttert dasitze und unbedingt etwas tun will! "Er schläft tief und fest mit über dem Kopf ausgestreckten Armen. Die Augenbrauen hat er wie immer gerunzelt. Ich glaube, er träumt davon, wie er die Probleme der Welt lösen kann." Das kreiert eine eher bedrückende Atmosphäre und unterschwellige Spannung. Doch so ernst, brutal und bewegend die Geschichte meist ist, wird sie dennoch auch immer wieder von Szenen unterbrochen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn neben der spitzen Kritik und dem Gangthema gibt es noch ein anderes Standbein, auf dem die Geschichte fußt und das ist der Zusammenhalt zwischen Familie und Freunden. Wir werden nicht nur mit Rassismus und Ungerechtigkeit konfrontiert - das ist auch eine Geschichte über Cousins, die zum Bruder werden, die man nie hatte, Mütter, die ihre Kinder unterstützen, egal was kommt, Väter, die in ihrer Anstrengung, ihre Familie zu beschützen, vom richtigen Weg abgekommen sind und schwer wieder darauf zurückfinden und Ehepartner, die füreinander alles aufgeben würden. Man braucht nicht besonders genau hinzuschauen um zwischen all der Frustration und Wut mindestens genauso viel Kreativität, Liebe, Hoffnung und Wille, etwas zu verändern, zu finden. Sehr genial sind auch die vielen Fruchtbarkeitswitze, die aus der etwas absurden Situation entstehen, dass ein 17jähriger Vater von zwei Babys ist. "Du lieber Gott, Junge. Als der Herr sagte, seid fruchtbar und mehret euch, da hat er nicht erwartet, dass du das alleine erledigts. Weißt du überhaupt, wie man ein Kondom benutzt?" Dass Angie Thomas´ Schreibstil seine Magie wirken kann, wird durch die grandiose Übersetzung mit gewährleistet, die sehr nah am englischen Original bleibt. Henriette Zeltner hat gar nicht erst versucht, bestimmte amerikanische Ausdrücke zu übersetzen und deutsche Äquivalente für Slangausdrücke zu finden, sondern sie im Original belassen. Die ersten Seiten lesen sich dadurch etwas gewöhnungsbedürftig, da die unbekannten Ausdrücke zunächst wie Fremdkörper hervorstechen. Wenn man sich jedoch daran gewöhnt hat, kann man sich auf ein sehr authentisches Leseerlebnis freuen! Als kleine Hilfe stellt uns der Verlag wieder ein kurzes Glossar am Ende mit kurzen Erklängen der wichtigsten Slang-, Rap- und Insider-Begriffen, sowie historische Anspielungen und zeitgenössische Besonderheiten zur Seite, sodass man schnell hinten spicken kann, wenn einem nicht ganz klar ist, was Mav mit "S´up?" will oder wer denn "Tupac" ist, über die alle reden. "Ich beobachte meinen Sohn und muss zugeben: Sosehr ich auch voller Ehrfurcht bin - noch nie in meinem Leben hatte ich so viel Angst. Er ist ein ganzer Mensch, an dessen Erstehung ich beteiligt war. Hat ein Herz, Lungen und ein Gehirn, auch meinetwegen. Und jetzt muss ich ihn praktisch am Leben erhalten." Angie Thomas ruft durch Maverick dazu auf, unsere Träume zu verfolgen, sich nicht aufhalten zu lassen, Unrecht anzusprechen und brüllt der Welt ein ganz klares "NEIN" zu Rassismus entgegen! Aufgrund der vielen wichtigen Themen, die angesprochen werden, der starken Identifikationsfigur und der wundervollen Message denke ich, dass man diese Geschichte wunderbar als Schullektüre nutzen könnte um das Thema "Race Relations" zu behandeln - mich hat es auf jeden Fall tief bewegt, dazu gebracht, etliche Notizen zu machen und viele Zitate herauszuschreiben, zu recherchieren und es zu einem frühen Highlight des Jahres 2021 zu küren. "Ich bin immer noch so ängstlich wie an dem Tag, als ich ihn das erste Mal im Arm hielt. Keine Ahnung, ob das Gefühl je verschwinden wird. Vergiss die Welt, er verdient die Sonne, den Mond und die Sterne. Und selbst das würde nicht genügen. Ich genüge definitiv nicht. Als Gangmitglied, ohne High-School-Abschluss und gerade mal siebzehn. Aber ihr könnt darauf wetten, das ich mein Bestes geben werde, um alles zu sein, was er braucht." Fazit: Ein sensibler Entwicklungsroman über das schmerzhaft schnelle Erwachsenwerdens eines Jungen in einer unsicheren, von Ganggewalt und Perspektivlosigkeit geprägten Umwelt. Angie Thomas packt hier wieder die übliche Portion Gesellschaftskritik, Zeitgeschichte und Wut aus, im absoluten Fokus steht aber ihr Protagonist Mav - seine Träume, seine Gefühle und sein Ringen um Verantwortung und einem besseren Leben für seine Lieben. Nicht zuletzt ist es aber die Message, die den Roman so besonders macht: "Blüht und gedeiht, egal ob ihr zwischen Beton lebt oder nicht. Eure Schönheit ist ein Geschenk für die Welt."

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Bei Angie Thomas Büchern kann man nun wirklich nichts falsch machen. Ich selbst habe jetzt "Concrete Rose" gelesen ohne die Geschichte von "The Hate U Give" gelesen zu haben, also kann ich nur bestätigen, dass es gut als Standalone stehen bleiben kann. Ich habe dieses Buch im Laufe eines Tages verschlungen, was ich lange nicht mehr gehabt habe. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen, weil es mich zu ergriffen hat. Maverick hat es nicht einfach. Seine Mutter besitzt zwei Jobs, um die beiden über Wasser zu halten, da sein Vater seitdem er acht Jahre alt ist im Gefängnis sitzt. Nun ist Mav mit seinen 17 Jahren in seinem letzten Highschooljahr. Nebenbei verdient er sich Geld durch's Dealen in einer Gang. Aber als er um einen DNA-Test für ein Baby gebeten wird, dreht sich seine Welt mit diesem Ergebnis auf den Kopf. Plötzlich muss er sich um ein Baby kümmern, obwohl er selbst nicht mal erwachsen ist. Zudem möchte sein Cousin ihm aus den Gang Angelegenheiten raushalten, da Mav nun Vater ist. Wie soll er denn nun an Geld kommen? Vor allem an sauberes? Außerdem passiert noch die ein oder andere Ungerechtigkeit, die ihn weiter aus der Bahn wirft... Ich fand das Buch sehr motivierend. Maverick befindet sich in einer hoffnungslosen Situation, das Leben spielt ihm nicht gerecht zu. Ihm wird eingeredet, dass er nicht viel wert sei, nichts als ein Krimineller. Und Träume zu haben, wirkt wie eine Unmöglichkeit. Dennoch zeigt die Autorin mit Mav, dass jeder schwarze Junge in einer Hood träumen darf. Dass es zwar ein langer, schwieriger Weg bis dahin ist, aber solange man sich selbst nicht aufgibt, man auch sein Ziel erreichen kann. Was mir sehr zu denken gab, war, dass viele erwarten, dass ein Mann keine Gefühle zeigen darf. Und das obwohl Verlust, Schmerz und Traurigkeit einen genauso fertig machen kann wie jeden anderen. Aber Angie Thomas hat mit Mav gezeigt, dass es nicht die Männlichkeit verletzt, wenn man seine Gefühle zeigt. Sondern, dass es einen erwachsenen Mann ausmacht, diese auch mal zu zeigen. Die Geschichte wirkte sehr real. Alles spielt im Jahre 1998 ab, was mir als Old School Liebhaber jedes Mal gefreut hat, als über 2Pac, über alte Games oder Sport geredet wurde. Auch die Erwähnungen zu der Dear Martin Serie, Kobe Bryant und 2Pac fand ich sehr cool. Zudem auch wir Polizeigewalt damals schon gehandhabt wurde, schien mir sehr wirklich zu sein. Maverick hat mir als Charakter super gefallen. Er versucht immer wieder alles richtig zu machen oder anderen gerecht zu werden. Was ihn manchmal gar nicht weiter bringt, weil er es eigentlich für sich gerecht machen muss. Er ist ein super Vater schon seit Anfang an, auch wenn die Umstände es ihm schwer machen. Auch in den Nebencharakteren steckt so viel Leben drin. Sie wirken nicht überflüssig oder erzwungen. Es ist eher so, als würde man gerade das Leben von Maverick selbst durchmachen müssen und stößt dann an die ein oder anderen Kante. Fazit: Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Ausgang der Geschichte hat mich so beschäftigt, vor allem wie Maverick es schaffen möchte, nicht mehr in Gang Angelegenheiten miteinbezogen zu werden ohne mit seinem Leben damit zu bezahlen. Auch wie er das Leben als Schüler und Vater auf die Reihe bringen möchte. Ich kann euch das Buch nur empfehlen. Ich selbst lese kaum non-fiction, aber dieses Buch hat mich einfach nicht mehr losgelassen!

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Das Buch *Concrete Rose von Angie Thomas erschien am 25. Januar 2021 im *cbj-Verlag und ist mehr oder weniger ein Prequel von 'The Hate U Give', denn es spielt mehrere Jahre vor diesem Buch und thematisiert die Geschichte von Mavericks, Starrs Vater, Jugend. Das Cover finde ich durchaus gelungen, ich finde es greift das Thema des Buches gut auf und ist aufgrund der Signalfarbe definitiv ein Eyecatcher. Die Geschichte ist aus der Perspektive des 17-jährigen Mavericks geschrieben und ermöglicht so Einblicke in dessen Gedanken und Gefühlswelt. Maverick selbst, lernt man während der Geschichte sehr gut kennen und eins wird sofort deutlich, er ist in keiner Art und Weise fehlerfrei, er trifft mehr als einmal naive und unüberlegte Entscheidungen, doch trotzdem sind diese im Kontext der Geschichte irgendwie immer nachvollziehbar, auch wenn man sich beim Lesen mehr als einmal wünscht, dass er es anders machen würde. Aber genau an diesen Stellen wird deutlich, dass Maverick eben sehr jung ist und durch seinen Sohn und seine Verluste vor Hürden gestellt ist, die er so mit seiner bisherigen Lebenserfahrung nicht so einfach überwinden kann. Ich finde Angie Thomas ist es wahnsinnig gut gelungen, diese Gefühle einzufangen und authentisch zu vermitteln. Und genau deswegen schließt man Maverick sofort in sein Herz, weil man trotz alledem genau spürt wie wichtig ihm Familie ist und diese Liebe und Hingabe macht seinen Charakter aus. Außerdem war er für mich auch ein sehr bewundernswerter Charakter, der die vielen Schicksalsschläge einsteckt und trotzdem immer wieder neue Kraft aufbringt und in jedem Fall ein wahnsinnig guter Vater für Seven ist. Wenn Angie Thomas eins kann, dann auf jeden Fall echte Charaktere schaffen. Mein vermutlich einziger kleiner Kritikpunkt betrifft die Beziehung zwischen Maverick und Lisa, die ich dem Buch leider nicht hundertprozentig abkaufen konnte, hier hätte ich mir mehr Leidenschaft gewünscht und mehr von der Liebe spüren wollen, die man während 'The Hate U Give' kennen lernen durfte. Thematisch ist dieses Buch definitiv keine leichte Kost, denn es wird die vor allem die soziale Situation von Schwarzen in den USA beschrieben, dabei spielen Gangs und Kriminalität eine zentrale Rolle, aber es geht nicht darum zu zeigen, wie schlecht all das ist, sondern vielmehr wie es dazu kommt, dass schon so viele junge Schwarze keinen anderen Ausweg sehen und dass für viele diese Gangs alles sind was sie haben und vor allem wie sehr sie darauf angewiesen sind, auch wenn sie sich vielleicht insgeheim ein anderes Leben erträumen würden. In genau dieser Zwickmühle steckt auch Maverick und ich finde die zwei Seiten dieser 'Medaille' werden wirklich gut rübergebracht. Und auch die Atmosphäre ist während des Lesens durchweg greifbar. Man nimmt dem Buch jede Emotion ab und es ist nicht schwer vorstellbar, dass diese oder eine ähnliche Geschichte sich auch in der Realität abspielt. Anfangs fiel mir nicht so leicht in die Geschichte zu kommen, da der Schreibstil stark von Slangsprache geprägt ist, wodurch ich häufig in dem glücklicherweise angefügten Glossar nach den richtigen Bedeutungen suchen musste, aber genau das macht auch den Reiz der Geschichte aus, denn ohne das würde der Atmosphäre in jedem Fall etwas verloren gehen. Und sobald ich mich daran gewöhnt hatte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Fazit: Ein absolut lesenswertes Buch, mit dem Angie Thomas wieder einmal auf wesentliche gesellschaftliche Problematiken aufmerksam macht und sensibilisiert, denn nicht immer ist alles wie es nach außen scheint und es lohnt sich einen Blick hinter die Fassade zu werfen. Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben. Kategorie: Leseempfehlung

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Meine Meinung Ich habe schon die vorherigen Bücher von Angie Thomas gelesen und war immer wieder schockiert wie authentisch und ehrlich diese Frau ihre Geschichten schreiben kann. Nichts desto trotz bin ich nicht unbedingt ein Fan sondern eher ein Anhänger, der versucht etwas mehr Einblick in die Welt der Thematik zu suchen. Das besondere an ihren Büchern ist, dass es so radikal ehrlich ist. Ihre Geschichten fühlen sich echt an und es ist nicht so, als würde man die Geschichten mit realistischen Personen lesen, nein, man erlebt sie. Man spürt jegliche Frustrationen und Kämpfe des Charakters, kann sie sehen und fühlen. Ich wurde immer wieder überrascht, wie schonungslos die Welt sein kann. Maverick ist ein wahnsinnig wundervoller Charakter. Ich kannte ihn schon aus The Hate U Give, aber dort konnte er nicht so glänzen, wie in Concrete Rose. Sein Charakter ist interessant, trotzdem in sich komplex aufgebaut. Doch das wichtigste ist, was für ein fantastischer Vater er ist, der versucht seine Kinder mit Liebe zu erziehen. Die anderen Charaktere waren natürlich auch wunderbar, unabhängig davon, welche Rolle sie in der Geschichte einnehmen. Wir erleben Charaktere, die aus dem Buch steigen könnten, da sich vor Authentizität trotzen. Das besondere ist natürlich die Geschichte. Sie zeigt uns das Gute und das Schlechte in der Welt. Ereignisse, die im realen Ort, wie Garden Heights existieren. Das Leben steckt voller Komplikationen, Tragödien, Glück und Liebe. Das Leben unbeschönigt darzustellen ist eine Kunst, die hier hervorragend eingesetzt worden ist. Die Probleme werden nicht gelöst, aber sie werden angesprochen, sie werden real und das macht einen Helden aus. Denn es wird immer schlechte Dinge geben, das ist unser Leben, es ist die Tatsache zu sehen, was wir daraus machen. Fazit Das Buch hat mir an sich ganz gut gefallen. Auch, wenn einige Szenen sehr krass und emotional waren. Nichts für sehr sensible Herzen. Trotzdem brauchen wir mehr von solchen Büchern. Insgesamt 4,5/5 Sterne

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Mavericks Kindheit ist schlagartig vorbei, als er erfährt, dass er der Vater von Ieshas Sohn ist. Dabei ist sie gar nicht mit ihm zusammen, sondern mit Mavs bestem Freund King. Noch dazu möchte er sein Girlfriend Lisa nicht verlieren. Die ganze Situation wird verschärft, als ein Familienmitglied ermordet wird - und ganz eindeutig die miteinander rivalisierenden Gangs King Lords und Garden Disciplines dahinter stecken - wie soll Maverick in diesem ganzen Chaos, das sich sein Leben nennt, zurecht kommen? Angie Thomas hat es schon wieder getan: mit "Concrete Rose" serviert sie den Leser*innen einen richtig, richtig spannenden Roman, der dabei auch noch Tiefgang besitzt. In ihrem neuen YA-Roman erzählt sie die Geschichte von Starrs (die Protagonistin aus "The Hate U Give") Vater und setzt ihre Handlung daher Ende des 20. Jahrhunderts an. Das Setting ist wie schon in "THUG" Garden Heights, ein fiktives Stadtviertel, in dem nur Schwarze Menschen wohnen und in denen Gangkriege und Armut an der Tagesordnung stehen. Die Autorin nimmt sich auch in diesem Jugendroman wieder sehr ernsten Themen an, wie in sehr jungen Jahren Eltern werden, aber auch Drogengeschäfte und ganz zentral die Mitgliedschaft in einer Gang. Sie zeigt mit dieser zwar fiktiven Geschichte, die aber auch genau so in der Realität stattfinden könnte, wie wenig Perspektiven viele Schwarze junge Menschen haben und wie wenig Auswege aus der Kriminalität ihnen geboten werden. Gerade an Maverick kann man sehr diese Zerrissenheit spüren, die die jungen Menschen umtreibt: mit seiner "ehrlichen" Arbeit in einem kleinen Gemischtwarenladen schafft er es kaum, für sein Kind aufzukommen. Auf der anderen Seite sieht er aber, wie seine vermeintlichen Freunde durch die Drogengeschäfte das große Geld machen. Sein Vater sitzt aber genau wegen solcher Geschäfte im Gefängnis und die Eltern seines besten Freundes King sind beide tot - ermordet von rivalisierenden Gangs. Es ist verdammt schwer, da den eigenen Platz zu finden und sich eine Zukunft aufzubauen oder geschweige denn vorstellen zu können. Angie Thomas konnte mich auch mit dieser Geschichte wieder in ihren Bann ziehen. Ich habe die Charaktere geliebt und fand es so toll, mehr über Starrs Eltern zu erfahren. Gleichzeitig hat mein Fan-Herz jedes mal höher geschlagen, wenn ich die Namen der Babys im Umfeld von Maverick und Lisa erfahren habe - denn die meisten spielen auch in "The Hate U Give" kleinere und größere Rollen. "Concrete Rose" ist für mich ein sehr gelungener Jugendroman. Ich weiß jetzt schon, dass ich die Bücher von Angie Thomas mal meinen Kindern oder meinen Nichten und Neffen oder sonst welchen Jugendlichen, die ich irgendwann mal um mich herum haben werde, in die Hand drücken werde. Angie Thomas verbindet einen lockeren Erzählstil (mit viel Slang, der finde ich richtig gut in die deutsche Übersetzung eingebunden wurde) mit vielen ernsten Themen, die Einzug in die Gedankenwelt von jungen Menschen, aber auch Erwachsenen nehmen sollten. Zwar war dieses Prequel etwas ruhiger als die Hauptgeschichte, trotzdem sollte es unbedingt gelesen werden. Dicke Empfehlung!

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