Mein Vater vertritt das Motto: „Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung“. War mir schon immer egal, ich behalte mir meinen puren Optimismus gerne bei. Egal, was man vielleicht schon erlebt hat und wie übel das Leben einem mitspielt, da vorne wird`s schon wieder hell. Vielleicht gibt es hier noch ein paar hoffnungslose Optimisten. Ihr werdet Charlotte Keller lieben!
„Sie sind nicht der Erste, den ich aus dem Konzept bringe. Ich habe diese Wirkung auf Männer schon immer gehabt. Auf Frauen auch, wenn ich es mir recht überlege. Ich verwirre. Das ist mein Schicksal. Aber wo sind meine guten Manieren? Ich darf mich vorstellen: Mein Name ist Charlotte Keller.“
Ein sehr treffendes Zitat. 1939 angefangen schmettert Charlotte mit ihren fast 80 Jahren ihrem Gast Toygar ihre ganze Lebensgeschichte um die Ohren und verändert damit vielleicht ein kleines bisschen seines.
Diese Geschichte hat so viel Humor, dass ich mein Grinsen kaum aus dem Gesicht bekommen habe. Ich denke für noch mehr Lacher sorgt das Buch, wenn man ein Film- und Musik Kenner ist. Ganz ehrlich: Ich bin froh, dass ich Harry Potter kenne und habe daher einige Anekdoten nicht ganz verstanden.
Bei einer Geschichtsstunde alla Keller würden meinen alten Geschichtslehrern vermutlich die Ohren abfallen, dafür würde ich bei Charlottes Erzählungen nie einschlafen. Ihre Wahrheit gefällt mir bisher am besten. Vielleicht interpretiere ich zu viel und es ist einfach nur ein lustiges Buch, aber für mich stecken noch viel mehr Botschaften darin. Mit Sarkasmus (laut Blunck die letzte Verteidigung des intelligenten Mannes) als stilistisches Mittel werden hier Klischees der Gar ausgemacht. Über „die Kinder mit Migrationshintergrund“ oder „Die Kinder der Nachkriegszeit“. Wie sollte man sich im Alter verhalten und wie nicht. Ist die eigene Wahrheit nicht einfach die richtige, wenn es mir persönlich damit am Besten geht. Wer hat das Recht über die Wahrheit zu bestimmen.