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Rezension zu
Du und ich und der Sommer

Queere Tränen und dauerhaftes Glück

Von: heartpaperwork
03.05.2024

Okay, ich weiß gar nicht genau, was ich sagen soll. Es war so schön und schmerzhaft, ich wusste gar nicht genau, wohin mit meinen Gefühlen und Gedanken. Die Geschichte ist slow, sie entwickelt sich langsam (obwohl sie sich in diesem Band über 20 Jahre zieht) und zeigt so viel von dieser besonderen Liebesgeschichte unter diesen schweren Umständen. Jura und Wolodja haben es alles andere als leicht, zu sich und einander zu finden, obwohl sie wissen, zu wem sie gehören wollen. Sie verlieren es zwar zeitweise ein wenig aus den Augen, aber wissen doch eigentlich immer, wo sie hin wollen. Also so wie wir Menschen alle sind. Diese Geschichte wird dabei so sensibel erzählt (auch wenn es sprachlich (wird auch extra angemerkt) manchmal etwas hart ist, was antisemitische Begriffe zum Beispiel angeht) und man erfährt so viel von der russischen/ukrainischen Geschichte und den Problemen, denen man sich dort als queerer Mensch ausgesetzt sehen muss, während es eben Jura und Wolodja selbst durchmachen müssen. Vor allem wie Wolodja leidet und sich selbst als krank empfindet hat mir dabei so sehr das Herz gebrochen, dass ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte und ihnen gut zugesprochen hätte, dass alles gut wird und sie irgendwann sie selbst sein können. Dass sie ankommen werden. Besonders ist hierbei auch der Schreibstil, dieser ließ für mich eine Gewisse Distanz zu, auch durch die langsame Erzählung. Es wirkte manchmal etwas weiter weg obwohl Jura an sich der Erzähler war. Aber gleichzeitig war es so fremd und ich bete so sehr, dass wir niemals wieder in eine Zeit kommen werden, in der so fremd und entfernt über queere Menschen geredet werden muss, wie es in diesem Buch der Fall ist (wahrscheinlich auch einfach um klar zu machen, wie es für die beiden selbst ist, die sich selbst auch mit ihrer Queerheit nicht auskennen und diese erst kennenlernen müssen).

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