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Rezension zu
Die Magermilchbande

Ein tolles Buch!

Von: Bücherliebe99
11.08.2017

– Ein Roman nach wahren Begebenheiten – Die Schulen von Bille und Maxe sind in Tschechien, obwohl die beiden Deutsche sind. Ihre Schulen wurden dorthin verlegt, nachdem die Regionen von Deutschland im zweiten Weltkrieg erobert wurden. Maxe besucht eine reine Jungenschule, Bille eine reine Mädchenschule. Die beiden erleben hautnah die Gefahren des Krieges und wissen, was sie tun müssen, wenn der Fliegeralarm ertönt. Als der Krieg sich zu Ende neigt und der Feind immer näher kommt, müssen die beiden Schulen auf schnellstem Wege aus den besetzten Gebieten heraus und begeben sich auf einen unglaublichen Marsch in Richtung Bayern. Als Maxe, Peter und Adolf allerdings ihre Schule durch unglückliche Zufälle verlieren, sind sie auf sich allein gestellt und kämpfen ums überleben, gegen den Hunger und die Kälte und geraten dabei zwischen die Fronten. Sie treffen ein Mädchen, das ihre gesamte Familie verloren hat und kaum älter als 7 Jahre alt ist. Sie treffen auf Soldaten, Landser, die sie ein Stück weit begleiten, treffen auf Zustimmung und Ablehnung. Sie erleben den Tod, die Freiheit und sind sich nie ganz sicher, ob sie ihre Heimat wieder erreichen… Maxe Milch ist an seiner Schule ein Unruhestifter. Er stellt ständig etwas an und wird dafür bestraft und keiner versteht seine Taten. Doch Maxe ist auch verschwiegen und teilt sich nicht jedem gleich mit. So haben alle seine Taten einen Sinn und für den Leser ist er unglaublich clever und denkt sehr weit voraus für einen Viertklässler. Er ist aber auch impulsiv und leicht zu provozieren. Seine Eltern sind arm und er kann sich nie so viel leisten wie seine Mitschüler und das merkt man auch im Laufe des Buches, wie sehr ihn das in seinem Verhalten geprägt hat. Über Peter erfährt man eigentlich relativ wenig. Er ist stark, sportlich und vor allem kein Weichei. Er ist aber auch ein Egoist, da er Adolf in dem Haus bei den Mädchen zurück gelassen hätte. Peter hat viel Geduld und eine gute Menschenkenntnis, was ihm an so mancher Stelle im Buch einen Vorteil verschafft. Adolf ist sehr klein und schmal. Er schämt sich dafür, dass er die Reise mit seinen verwundeten Füßen so sehr hinauszögert und verzeiht sich das auch nicht so schnell. Er hält unglaublich viel von Maxe, da die beiden gute Freunde sind und Maxe ihn unterstützte, als kein anderer es tat. Aber ich finde, dass man auch über ihn nicht besonders viel erfährt. Trotzdem mag ich, wie sich Adolf im Laufe des Buchs entwickelt. Mir hat das Buch und der Schreibstil von Frank Baer wirklich gut gefallen, obwohl es ein paar Längen gab und die Handlung meiner Meinung nach erst sehr spät ins Rollen geraten ist. Ich habe mein Leben lang in ein und dem selben Haus gelebt und konnte immer mit meinen Eltern reden, wenn ich sie gebraucht habe. Nie kam ich in eine solche Situation wie die Protagonisten, vor allem nicht wie ich erst 10 Jahre alt war. Dass die drei komplett auf sich allein gestellt durch ein kaputtes und vom Krieg gezeichnetes Deutschland wandern müssen, ohne Unterstützung und mit nur wenig zu Essen, hat mich wirklich sehr zum Nachdenken gebracht. Wir leben nun in anderen Zeiten und ich bin auch nicht mehr im Alter von Maxe und Co., aber eine solche Vorstellung, dass ich das hätte erleben können, was die drei erlebt haben, ist für mich erschütternd. Ich weiß, dass im 21. Jahrhundert so viele Leute wie noch nie auf der Welt auf der Flucht sind aber trotzdem ist es für mich eine unvorstellbare Situation. Dieses Buch hat mir das Leben als Flüchtling und vor allem die Geschehnisse rund um den Einmarsch der Amerikaner in Deutschland im Zweiten Weltkrieg toll näher gebracht und ich werde es so schnell nicht vergessen! Meine Bewertung: 4/5

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