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Rezension zu
Mittwoch ist ein Tag zum Tanzen

Gute Unterhaltung

Von: Hölzchen aus Schleswig-Holstein
10.10.2021

Julia -32 Jahre und Psychologin- kündigt ihren Job, da sie den plötzlichen Tod ihres Vaters, den Schlaganfall ihrer geliebten Großmutter sowie das Ende ihrer langjährigen Beziehung verarbeiten muss. Aus diesem Grunde zieht sie von Paris nach Biarritz um dort für achte Monate eine Vertretungsstelle in einem Pflegeheim anzutreten. Ein bisschen mulmig ist ihr schon bei dem Gedanken, denn sie hat noch nie mit Senioren zusammengearbeitet. Nach und nach gewinnt sie an Selbstvertrauen und die Arbeit macht ihr großen Spaß. Dazu tragen auch ihre Arbeitskollegen bei, in denen sie gute Freunde findet. Doch nicht nur Julia hilft den Senioren mit ihren psychologischen Beratungen, auch sie profitiert von den Ansichten und Lebensweisheiten der Senioren. Ein schöner Gedanke, dieses Geben und Nehmen. Der Schreibstil von Virginie Grimaldi gefällt mir außerordentlich gut. Das Buch lässt sich flüssig lesen und durch diese Leichtigkeit fliegt man nur so über die Seiten. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, wenn auch das Ende für mich etwas verstörend war und ich es in der Tat unrealistisch finde. Aber sei es drum. Zu Beginn hat es mich ein wenig irritiert, dass die Kapitel sehr kurzgefasst sind, habe aber dann gemerkt, dass es der Handlung zugutekommt. Jeder Monat ihrer Arbeit im Heim ist separat unterteilt und beginnt mit „Weisheiten und Zitate berühmter Menschen“, das gefällt mir gut und ich werde mir einige davon aufschreiben und merken. Das Leben in diesem Pflegeheim macht auf mich eher den Eindruck einer Seniorenresidenz, denn die Bewohner erscheinen mir noch recht fit und der „Personalschlüssel“ recht hoch, zumindest im Vergleich zur Situation in deutschen Pflegeheimen. Entweder ist die Situation in Frankreich eine andere oder es dient einfach der besseren Romanhandlung. Es war schön zu lesen, dass ältere Menschen eben auch einmal jung waren, geliebt, gefeiert, getrunken, geraucht und Fehler gemacht haben, wie es eben so ist, wenn man jung ist. Natürlich weiß man das im Prinzip, aber es wird gerne ausgeblendet und dieses Buch hat es mir wieder vor Augen geführt. Es gerät leicht in Vergessenheit und man sieht die Alten nur als Alte und übersieht, dass auch sie ein Leben wie alle hatten. Ich spreche ganz klar eine Leseempfehlung aus, es ist zwar „leichte“ Kost, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Einen „Stern“ möchte ich abziehen, da ich das Ende des Buches (die Auflösung) nicht wirklich glaubhaft empfunden habe. Ich danke dem Verlag für die Zusendung des Freiexemplars und ich werde Ausschau nach weiteren Büchern der Autorin halten.

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