Rezension zu
Du und ich und der Sommer
Berührende Liebesgeschichte
Von: ZeilenrauschenDie Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt und man verfolgt Jura dabei, wie er seinen Erinnerungen nachjagt. Erinnerungen an einen Sommer, der sein Leben für immer verändern sollte und der ihn auch über zwanzig Jahre später noch immer nicht loslässt. Damals arbeitete er an einem kleinen Theaterstück, das sein späterer Freund Wolodja organisiert hat. Während der Arbeiten lernen sie sich langsam besser kennen, erkunden die Umgebung und finden heraus, dass sie mehr verbindet als eine innige Freundschaft. Das alles geschieht im Geheimen, denn auf Toleranz und Empathie können sie nicht hoffen. Ab und zu gab es ein paar Längen, wenn mir der Alltag etwas zu ausführlich beschrieben wurde. Auch die Dialoge wirkten manchmal etwas aufgesetzt auf mich. Aber insgesamt fand ich die Geschichte sehr berührend, das historische Setting unheimlich interessant (verstörend zum Teil) und die Charaktere ehrlich, liebevoll und authentisch. Die Angst vor dem unfreiwilligen Outing und die Hoffnung auf ein glückliches Ende hat mich schier durch die Kapitel getrieben. Dabei möchte ich betonen: es ist keine cozy Story mit casual queerness. Während Jura nie viel Probleme dabei hatte, sich selbst zu akzeptieren, hadert Wolodja mit seiner Sexualität. Homophobie wird sehr ausführlich thematisiert, so wie der weiter andauernde Protest queerer Menschen in Russland, der Ukraine und Deutschland.
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