Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Farbe meines Blutes

Absolute Leseempfehlung

Von: Buch_Zeit
15.07.2023

Heute möchte ich euch ein Highlight vorstellen, welches gleichzeitig eines der ersten Bücher für das dicke Büchercamp darstellt. Denene Millner hat in dem historischen Roman „Die Farbe meines Blutes“ auf 653 Seiten drei Generationen in einem Schicksal miteinander verwoben. Vielen Dank an den Goldmannverlag und @bloggerportal für dieses exquisite Vergnügen. Die unverheiratete Grace wird im Jahre 1969 unerwartet schwanger. Jedoch möchte sie gegen die Konvention das Kind behalten. Ihre strenge Tante sieht das jedoch anders und gibt es zur Adoption frei. So landet die kleine Rae bei Delores und Tommy. Zwei liebevolle Eltern, die das Kind mit viel Liebe aufziehen. Rae selber findet heimlich die Adoptionspapiere aber stellt ihre Eltern nie Fragen über ihre Herkunft. Erst als sie am Grab des Vaters steht und sein dunkles Geheimnis erfährt stellt sie sich die wichtigen Fragen über Herkunft und Familie. Und als sie dann selber Mutter wird, scheint sie noch dringender nach Antworten zu suchen. Kann Rae sich mit ihrer Herkunft und ihren beiden Müttern anfreunden? Das hochaktuelle Familienepos bringt die Südstaaten der 60er mit dem heutigen New York zusammen. Natürlich streift er meisterhaft die Bürgerrechtsbewegungen im Rahmen der persönlichen Schicksale unserer drei afroamerikanischen Protagonistinnen. Im Zentrum dieser Lektüre stehen Herkunft, Kultur, Muttersein und die vermeintliche Bestimmung der Frau. Millner hat aus eigener Erfahrung herausgeschrieben und sich persönlich sehr tief mit diesem Thema auseinandergesetzt. Was sich im Roman schön spiegelt. Denn die Fragen die um eine Adoption kursieren sind unendlich. Dies arbeitet sie brillant in dem Buch auf. Auch die drei Blickwinkel aus denen das Epos geschrieben wurde gibt ein abgerundetes Bild. Besonders mochte ich auch die generationsübergreifenden Geschichten und den Ortswechsel zwischen tiefst Südstaaten und dem etwas emanzipierteren New York. Die drei Protagonistinnen Grace, Dolores und Rae, die auch die Leitplanken der drei Abschnitte im Roman bilden, strotzen nur so vor weiblicher Kraft, die sich dem Patriachart widersetzt/ widersetzen möchte. Die drei Leben und Schicksale könnten nicht verschiedener sein, doch jedes in sich, zeigt eine starke Frau. Denn für jede ist das Leben auf eine gewisse Weise grausam. Themen wie Ehebruch, Suizid, (Rassen-) Gewalt und Missbrauch werden unverblümt angesprochen. Millner versteht dies mit viel Liebe und Feingefühl zu erzählen, so da man jeder Frau gebannt folgt. Die lebendigen Dialoge fangen die Atmosphäre geschickt ein. Schade fand ich nur, dass man nach dem Abschnitt über Grace über ihren weiteren Verbleib nicht mehr viel erfährt. Ich würde dieses einzigartige und spannende Buch jedem ans Herz legen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.