Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Agnes geht

Nichts für mich

Von: Katharina
23.03.2023

Agnes und Tom. Sie, Hausfrau und zweifache Mutter, er erfolgreicher Arzt. Eine alte Rollenverteilung, ein klassisches Klischee. Er bringt das Geld nach Hause, sie hält ihm den Rücken frei. Er nimmt ihre Aufgaben, ihr Tun für die Familie und die Beziehung nicht für voll, sie fühlt sich nicht wertgeschätzt. Konflikt vorprogrammiert und nachdem die Situation an einem (für Tom sehr wichtigen Abend) eskaliert und im Streit endet, geht Agnes. Sie geht einfach. Nachts durch Hamburg und in ein Hotel, am nächsten Tag einfach weiter an der Elbe entlang. Nicht nach Hause, sondern einfach der Nase nach. Im Gehen reflektiert sie ihr Leben wie es ist und wie es sein könnte. „Agnes geht“ liest sich sehr angenehm, der Schreibstil ist leicht und man fliegt nur so durch die Zeilen. Dennoch konnte mich die Story nicht so richtig erreichen. Die Autorin schreibt über das klassische Rollenverhalten und in welche Zwickmühle man als Frau und Mutter geraten kann, wenn man seinen Beruf für die Familie opfert. Wie oft zudem einfach die Arbeit der (Haus-)Frau und Mutter nicht wertgeschätzt wird. Aber gehören zu einer solchen Rollenverteilung nicht auch immer zwei? Mag sein, dass viele Frauen das Gefühl haben, ihre Arbeit für Haushalt und Familie würde zu wenig Beachtung finden und die Männer seien die egoistischen A…, die nur an die eigene Karriere denken, während das Leben der Frau auf der Strecke bliebe. Aber wie ich schon schrieb, hierzu gehören auch immer zwei. Und ich persönlich kenne im Jahr 2023 keine Familie, die diese altertümliche Rollenverteilung lebt, mir ist das einfach vollkommen fremd. Ich sehe die Frau im Jahr 2023 wesentlich selbstbestimmter und fortschrittlicher, als Agnes sich hier darstellt.  Es tut mir leid, aber ich mochte Agnes nicht, vom ersten Moment an nicht. Das zog sich durch das ganze Buch. So wichtig und richtig das Grundthema „Gehen und die Gedanken fließen lassen“ - Mental Load - auch ist und wie wunderbar ein ausgiebiger Spaziergang den Kopf frei werden lässt, sei unbestritten. Trotzdem konnte ich nicht mit Agnes fühlen. Die ganze Geschichte wirkt konstruiert, eine Aneinanderreihung von Klischees und am Ende haben sie sich doch wieder lieb, weil plötzlich spricht man ja miteinander und so….. Sorry, ein wunderschön gestaltetes Buch, ein angenehmer Schreibstil, dennoch nichts für mich.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.