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Rezension zu
Unschuld

Schöner Schmöker, bei dem ich etwas Tiefgang vermisse

Von: Buchbliss
14.11.2022

Unschuld Takes Würger Stell dir vor, du hast 35 Tage Zeit, um die Unschuld deines Vaters zu beweisen – und ihn vor der Hinrichtung zu retten…   Krimis sind eigentlich nicht mein Genre, aber wenn Takis Würger einen gesellschaftspolitischen Krimi schreibt, ist es höchste Zeit, die Lese-Komfortzone mal wieder zu verlassen. Nicht zuletzt Themen wie die Waffenlobby, die Todesstrafe und das soziale Gefälle in den USA haben mich neugierig gemacht auf „Unschuld“.   Darum geht’s: Zehn Jahre zuvor wurde Caspar Rosendale erschossen, Sohn der (einfluss-) reichsten Familie der gleichnamigen Stadt an der US-Ostküste. Der Täter war schnell gefasst und geständig: Der Angestellte der Rosendales Florentin Carver hatte den Mord begangen, bewies Täterwissen und wurde zum Tode verurteilt.   Für die Justiz gibt es ob des Geständnisses Carvers keinen Zweifel am Tathergang. Zweifel hat auch Carvers Tochter Molly nicht – sie ist sich sicher: Ihr Vater ist unschuldig. Unter dem Vorwand, als Live-in Maid für die Rosendales arbeiten zu wollen, begibt sich Molly auf dem Anwesen der glühenden Waffenfans auf Spurensuche.   Der Roman entwickelt sich zunächst langsam und erzählt im Wechsel Mollys Suche nach der Wahrheit und Caspars letzte Lebenswochen. Obwohl ich die Zeitsprünge manchmal als störend empfand, entsteht ein authentisches Bild einer amerikanischen Kleinstadt. Takis Würger war für die Recherchen vor Ort, das merkt man beim Lesen und bereichert den Roman. Immer wieder kommt etwas Spannung auf, doch spätestens nach 200 der 300 Seiten war die Story etwas vorhersehbar. Viele Besprechungen kritisieren die Vielzahl der gesellschaftskritischen Themen, die eher eingestreut wirken. Ich kann hier teilweise zustimmen: Viele Problematiken werden angerissen, kratzen aber eher an der Oberfläche.   Wer eine umfassende Auseinandersetzung beispielsweise mit der Waffenlobby erwartet, wird ein wenig enttäuscht sein. Wer einen gut unterhaltenden Gesellschaftsroman/Krimi mit Sogwirkung für einen Sonntag auf dem Sofa sucht, ist bei „Unschuld“ richtig. Ich persönlich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht, habe das Buch aber dennoch gern gelesen.

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