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Rezension zu
Nur fast am Boden zerstört

Ein Feel-Good Roman für den Sommer

Von: paperlove
14.08.2021

Der offizielle Klappentext fasst die Ausgangslage eigentlich sehr gut zusammen. Wir erleben das Buch aus der Sicht von Ollie, der einen romantischen Sommerflirt mit Will erlebt hat, im Glauben, dass sie sich nach dem Sommer nie wieder sehen werden. Doch dann kommt alles anders als erwartet: Ollies Tante leidet seit längerem an Krebs und ihre Krankheit ist nun so weit fortgeschritten, dass sich seine Eltern sich dazu entschliessen, auch nach dem Sommer bei ihrer Tante zu bleiben, um sie mit ihren beiden kleinen Kindern zu unterstützen. Das bedeutet wiederum, dass Ollie das nächste Schuljahr ausgerechnet an der Highschool verbringt, an der auch Will zur Schule geht. Und bereits an seinem ersten Tag muss er feststellen, dass Will nicht ganz ehrlich zu ihm gewesen ist, denn an der Schule weiss keiner davon, dass Will auch auf Jungs steht und Ollie wird schnell klar, dass es nicht zu so einem romantischen Wiedersehen mit seiner Sommerliebe kommt, wie er es sich erhofft hatte... Wer sich jetzt denkt, dass die Story sich gar nicht so originell anhört, dem muss ich zunächst zustimmen. Gonzales hat mit der Handlung ihres Buches sicher nicht das Rad neu erfunden, aber das Buch lebt auch weniger von seiner innovativen Idee, als vielmehr von den vielen liebenswerten Charakteren. Angefangen natürlich bei Protagonist Ollie, der offen seine Homosexualität auslebt und sich durch seinen humorvollen Sarkasmus sehr schnell in mein Herz geschlichen hat. Auch Will konnte mich überzeugen und ich finde, dass ihm der deutsche Klappentext nicht gerecht wird. Ja, Will hat sich noch nicht geoutet und hat deshalb Mühe, seine Gefühle gegenüber Ollie offen zu zeigen, aber er ist deshalb in meinen Augen kein Idiot, sondern eher jemand, der sich aufgrund seiner Ängste etwas ungeschickt anstellt und dadurch - leider - auch Ollie immer wieder unabsichtlich verletzt. Ich konnte Wills Verhaltensweisen sehr gut nachempfinden und finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, sowohl Ollies, als auch Wills Gedanken, Gefühle und Verhaltensweise auf authentische, nachvollziehbare und vor allem altersentsprechende Weise darzustellen. Und das ist ein grosser Pluspunkt dieses Buches! Auch die vielen Nebencharaktere, die vor allem aus Ollies neu gewonnen Freundinnen an der Highschool bestehen, sind gelungen und Gonzales schafft es auch hier, kleinere Teeniedramen einzubauen, sodass die Nebencharaktere nicht nur wie Statisten wirken. Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten, passt aber zur Handlung des Buches und liest sich sehr flüssig und angenehm. Ich bin sprichwörtlich durch die Seiten geflogen und habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt - selbst wenn ich nicht mehr zur Zielgruppe des Buches gehöre. Neben den Themen Freundschaft, erste Liebe und dem Coming-out, befasst sich das Buch auch mit dem Thema Krebs, was dem Buch der doch eher locker-leichten Geschichte immer wieder einen emotionalen, ernsten Unterton vergibt, ohne sich aber zu sehr darin zu verlieren. Die Abhandlung des Themas wirkt dadurch zwar am Ende etwas zu einfach und oberflächlich, aber es passt zur Stimmung des Buches, das in meinen Augen in erster Linie ein Feel-Good Roman für den Sommer sein möchte. Und das ist der Autorin definitiv gelungen. Fazit: "Nur fast am Boden zerstört" erzählt eine LGBTQ*-Liebesgeschichte zwischen zwei Teenager Jungen, die sich an ganz unterschiedlichen Punkten hinsichtlich der Offenheit über ihre sexuelle Orientierung befinden, was die junge Romanze der beiden immer wieder vor Herausforderungen stellt. Gonzales hat mit diesem Buch einen unterhaltsamen, lockeren Feel-Good Roman für den Sommer geschaffen, der zwar bei einigen Themen etwas oberflächlich bleibt, mir dafür immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Ich kann das Buch besonders für Fans von Becky Albertalli oder Alice Oseman empfehlen, da der Stil des Buches sehr vergleichbar ist. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für all diejenigen, die auf der Suche nach einer liebenswerten LGBTQ*-Liebesgeschichte sind.

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