Rezension zu
Wir-Zeit

Ein Jahr lang den Pausenknopf drücken, um sich als Familie besonders intensiv zu widmen – diesen Traum erfüllen sich Susanne und Chris mit ihren beiden Kindern, vor der Einschulung des älteren Sohnes. Raus aus dem Hamsterrad und Alltagstrott, rein ins Abenteuer Weltreise. Kein leichtes Unterfangen für alle Beteiligten, viel Mut ist erforderlich, als Familie mit zwei Kindern auszusteigen. Es beginnt die Zeit, sich von alten Mustern, Antrainiertem und Vorgelebtem zu verabschieden und auf neuen Pfaden zu wandern. Das „Wir“ vor das „Ich“ stellen, 24 Stunden am Tag gemeinsam verbringen. Der gewohnte Lebensrhythmus wird auf den Kopf gestellt, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an neue Lebenssituationen sind an der Tagesordnung. Anfangs ungewohnt sind die stetige Nähe zueinander und die Veränderung des Umgangs miteinander. Die spannende Geschichte einer Reise als „Vollzeit-Familie“ ist fesselnd und birgt so manche Überraschung! Die Rückkehr ins alte Leben mit einem Koffer voll Vorsätzen, vieles anders zu gestalten, ist mitunter schwierig, die Nachwehen der „Wir-Zeit“ spürbar. Das gemeinsame Erlebnis hat eine nachhaltige Wirkung auf Susanne, Chris und den Kindern. Die Autorin erzählt ihre Erlebnisse spannend und humorvoll. Beeindruckt hat mich ihre Offenheit und Ehrlichkeit. Sie erkennt persönliche Fehler, sucht nach Lösungen und versucht, diese umzusetzen. Von Anfang bis Ende erwartet einen ein unterhaltsames Leseerlebnis. Mamas und Papas können sich garantiert in vielen Situationen wiederfinden. In die chronologische Erzählung eingeflochten sind persönliche Gedanken der Autorin. Der frische spritzige Stil des Buches hat mich von Anfang bis zum Ende fasziniert! Die Erfahrungen der Dyrchs bestätigen, dass Kleinkindfamilie und Abenteuerreise durchaus miteinander vereinbar sind. Um ein solches Wagnis einzugehen, sind allerdings viele Faktoren zu berücksichtigen und nicht für jedermann in dieser Art umsetzbar. Die Leser begleiten in diesem Buch Susanne, Chris und die Kinder auf deren individuellen Weg, sich als Familie neu zu orientieren.