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Rezension zu
Zusammen ist man weniger alt

Gesund alt werden und Wohnen mit eigener Familie - zwei Welten in einem Buch

Von: Calin Pirvu
19.05.2021

Als ich den Titel las, dachte ich sofort an den ehemaligen Bremer Bürgermeister Henning Scherf. Der entschied sich in einem Mehrgenerationenhaus zusammen mit anderen zu wohnen. Bei Lorenz Wagner ist es anders. Der Autor, Journalist des Süddeutsche Zeitung Magazins, wohnt mit Verwandten zusammen. Das Haus selber und die Menschen im Haus sind ein Teil des Buches, "Zusammen ist man weniger alt". Das für mich interessantere Teil ist die Geschichte um die Erkenntnisse aus der Forschung, dargestellt von und mit David Sinclair, Co-Direktor des Zentrums für die Biologie des Alters. Natürlich sind die Menschen keine Mäuse oder Pferden. Aber wenn durch die besonderen Moleküle, Mäuse und Pferde im Alter wieder fruchtbar werden, dann kann sein, dass etwas auch für die Menschen dran ist. Achtung Spoiler - das Rezept mit den Molekülen scheint einfach: •1 Gramm NMN. Nicotinamid-Mononukleotid. Weiße Farbe, kristallin, in einer Kapsel, aus dem eigenen Labor. •½ Gramm Resveratrol, Eigenproduktion, ebenfalls weiß, immer in Joghurt. Das Pulver nerve ein wenig, weil es sich nicht auflöst. »Wie Ziegelstein-Staub.« •½ Gramm Quercetin, nicht ständig, aber regelmäßig, gelblich, bitter und fast so staubig wie Resveratrol. Und am Abend: •1 Gramm Metformin. Das wird im Buch ein bisschen revidiert, vielleicht doch Berberin statt Metformin einnehmen. Anhand des Covers würde man glauben, dass es sich um einen Roman handelt. Ja, das Buch ist zum Teil auch Roman, aber das Buch wechselt Plätze und Ton, wird mal im Erzählton, mal als Reportage, mal als Interview geschrieben. Und das stört beim Lesen, man kommt nicht in Leserfluss. Mich stört auch der nüchterne Ton in der Darstellung der Fakten, da hätte ich mir mehr Erklärungen und Übersetzungen in Alltagssprache gewünscht. Auch die Zitatzeichen in den Dialogen fand ich als lästig, aber das hat mit meinem Geschmack zu tun. Das Buch ist für die Leser gelungen, die sich schon mit dem Thema gesund alt werden beschäftigt haben. Für die Leser, die im Mehrgenerationenhaus leben wollen und Probleme mit der Ursprungsfamilie haben, ist das Buch nicht so hilfreich.

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