Rezension zu
Wolfsegg
Zwischen Drama und Groteske
Von: femundoPeter Keglevic zeichnet das Bild einer dumpfen, sexistischen Gemeinschaft, in der Zoten und billige Anmache zum Alltag gehören. Die Hauptfigur, die fünfzehnjährige Agnes, wird an der Arbeit begrapscht und gemobbt. Schon einmal ist sie durch die Hölle des Kinderheims gegangen. Als ihre Eltern sterben und ihr erneut das Heim droht, flieht sie mit ihren jüngeren Geschwistern in die Berge. Dort sinnt sie auf blutige Rache. In seinen besten Passagen ist der Roman ein spannender und bitterböser Alpenwestern. Doch immer wieder schlingert er zwischen Groteske und Drama, indem er die Nebenfiguren fast bis ins Lächerliche überzeichnet: der dumpfe Macho, die sexgierige Leiterin des Kinderheims etc. Das ist schade, denn mancher Handlungsstrang verliert dadurch an Glaubwürdigkeit.
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