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Katrin Seyfert

Lückenleben

Mein Mann, der Alzheimer, die Konventionen und ich
Ein SPIEGEL-Buch

(3)

Bestseller Platz 16
Spiegel Hardcover Sachbücher

HardcoverNEU
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Vom Umgang mit einem unheilbar Kranken in der Familie und den Erwartungen von außen, die das Leid noch schlimmer machen

Fünf Jahre hat Katrin Seyfert ihren Mann durch seine Alzheimer-Erkrankung begleitet. Anfang 50 war er, als er die Diagnose bekam, Arzt und Vater von fünf Kindern. Sie hat den Familienalltag organisiert, die Finanzen, den Pflegedienst. Schließlich die Beerdigung. Schonungslos offen und brutal ehrlich erzählt sie davon, wie es ist, wenn der Partner allmählich seine Sprache und damit seine Identität verliert. Wie sie mit der Rolle hadert, die ihr erst als pflegende Ehefrau, dann als Witwe zugeschrieben wird. Und wie sie ihren eigenen Weg findet, sich mit der Lücke, die ihr Mann hinterlassen hat, zu arrangieren. Das Leben schlug zu, mit ihren Texten schlägt sie zurück: gegen die Konventionen, gegen die Tabus, gegen die Selbstverleugnung.

»In ihrem eben erschienenen Buch ›Lückenleben‹ schreibt [Katrin Seyfert] schonungslos offen darüber, wie es ist, wenn der Partner allmählich seine Identität verliert.«

Der Standard (23. April 2024)

Hardcover mit Schutzumschlag, 256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 1 s/w Abbildung
ISBN: 978-3-421-07026-5
Erschienen am  17. April 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Mitreißende Einblicke in die Realität

Von: Maribel

06.05.2024

„Ich ärgere mich, dass ich in einem Buch über Krankheit auch über Emanzipation schreiben muss.“ S. 214 Katrin Seyfert schreibt in ‚Lückenleben‘ über die Zeit von der Alzheimer Diagnose ihres Mannes, über die Jahre der Pflege, die Entscheidung diese Pflege abzugeben und schließlich um die Zeit danach, das erste Trauerjahr. Ich bin erstaunt darüber, wie schnell ich durch diese Texte geflogen bin, obwohl es sich hier um schwere Themen handelt. Aber Seyfert schreibt so ehrlich und humorvoll, schonunglos, gesellschaftskritisch und zum Teil feministisch, dass ich am Ende ohne Unbehagen aus der Lektüre rausgegangen bin. Sie bricht mich Konventionen, Klischees, Stigma einer Krankheit, aber vor allem von Trauer. Die Gesellschaft hat genaue Erwartungen an pflegende Angehörige, Witwen, Kinder, wie und wie lange genau diese zu trauern haben. Soch hier wird offen und ehrlich heruntergeschrieben, dass all diese Aspekte (natürlich) persönlich ganz anders sein können, dass da nicht nur Traurigkeit, auch Wut, Angst, Überforderung und Hilflosigkeit sind. Dabei schreibt Seyfert aus einer recht priveligierten, akademischen, klassischen hetero Sicht. Was ich nicht bewerte und der Vollständigkeit halber erwähne. Denn schreibt sie über klassische Rollenverteilungsprobleme oder Geldsorgen, erzählt sie hier rein über ihre eigenen Erfahrungen. Wahrscheinlich hat mich genau das überzeugt. Es geht nicht darum, es anderen recht zu machen, nur darum, ihre Realität zu teilen, zu erklären. Und trotzdem stehen am Ende auf 7 Seiten Quellen und Verweise auf Studien und wissenschaftliche Texte - so lobe ich mir das! Nur das häufige Erwähnen von Alkohol ging mir etwas daneben. Aber auch hier wieder: Ehrliche Erzählungen. Am Ende hätte ich mir noch eine kleine Einführung ins Thema der Krankheit allgemein gewünscht, aber am Ende ist Katrin Seyfert auch Journalistin und keine Spezialistin.

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Mit einer berührenden Direktheit und brutalen Ehrlichkeit

Von: Daniel Pietrzik

24.04.2024

Das Buch "Lückenleben" von Katrin Seyfert, veröffentlicht von der Deutschen Verlags-Anstalt in seiner zweiten Edition 2024, eröffnet schonungslos ehrliche Einblicke in die Herausforderungen, die die Alzheimer-Erkrankung eines geliebten Menschen mit sich bringt. Die Autorin, ein Pseudonym einer renommierten Journalistin, zeichnet in ihrem Werk die erschütternde Reise durch die Alzheimer-Erkrankung ihres Mannes Marc nach, beginnend mit seiner Diagnose im frühen Alter von Anfang 50. Mit einer berührenden Direktheit und brutalen Ehrlichkeit beschreibt Seyfert die schmerzhaften Veränderungen, die Marc durchleben musste, als er allmählich seine Sprache und damit einen Teil seiner Identität verlor. Es ist nicht nur ein Kampf gegen eine verheerende Krankheit, sondern auch gegen soziale Konventionen und persönliche Unsicherheiten, die im Umgang mit dieser Situation entstehen. Besonders beeindruckend ist die Darstellung des Alltags, der sich um die Pflege dreht. Katrin Seyfert schildert detailliert, wie sie die Verantwortung für Finanzen, Pflegedienste und letztendlich die Organisation der Beerdigung übernahm. Ihre Sicht auf die Rollen, die ihr zugeschrieben wurden – erst als pflegende Ehefrau und dann als Witwe – offenbart tiefgreifende gesellschaftliche Erwartungen und den oft isolierenden Trauerprozess. Die literarische Qualität des Buches ist hervorzuheben. Trotz der ernsten Thematik wird der Text nie zu schwer oder unzugänglich. Seyfert nutzt eine präzise Sprache, die von Fachbegriffen bis hin zu umgangssprachlichen Ausdrücken reicht, und schafft es so, die Realität der Alzheimer-Erkrankung greifbar zu machen. Die Mischung aus persönlichen Anekdoten und kritischen Reflexionen über die Rolle der pflegenden Angehörigen bildet einen lehrreichen Kontrast, der zum Nachdenken anregt. Die Reaktionen der Presse, wie sie im Probsteier Herold oder im Standard zitiert werden, bestätigen die emotionale und literarische Wirkung des Buches. Leser sind eingeladen, ihre Gefühle frei zu erleben – sei es Trauer oder ein Anflug von Hoffnung. Auffallend ist auch die feministische Perspektive, die sich insbesondere in der Auseinandersetzung mit den Rollenerwartungen an trauernde Frauen zeigt. Die Doppelstandards, die pflegende Männer oft als Helden und pflegende Frauen als selbstverständliche Versorgerinnen porträtieren, werden kritisch hinterfragt und fordern die Leser heraus, über traditionelle Geschlechterrollen nachzudenken. Das Buch enthält zudem nützliche Literaturhinweise für jene, die sich tiefer mit dem Thema Alzheimer und dessen Auswirkungen beschäftigen möchten. Diese wissenschaftlichen und autobiographischen Quellen ergänzen die persönliche Erzählung Seyferts und bieten eine umfassende Ressource für Betroffene und Interessierte. Insgesamt ist "Lückenleben" ein empfehlenswertes Werk, das nicht nur für direkt Betroffene von Alzheimer, sondern auch für ein breiteres Publikum von Interesse ist. Es beleuchtet die menschliche Seite einer Krankheit, die allzu oft in klinischen Begrifflichkeiten und Statistiken verloren geht. Katrin Seyferts mutiger und offener Bericht verdient große Anerkennung und bietet tiefe Einblicke in die emotionalen und sozialen Herausforderungen, die mit Alzheimer verbunden sind.

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Vita

Katrin Seyfert ist das Pseudonym einer freien Journalistin, Jahrgang 1971, die in Tübingen Rhetorik und Kulturwissenschaft studiert hat. Sie schreibt u.a. für die ZEIT, die Süddeutsche Zeitung, Eltern und den SPIEGEL, wo sie seit 2019 auch Texte über die Alzheimer-Erkrankung ihres Mannes veröffentlicht, die regelmäßig große Resonanz bei Leserinnen und Lesern hervorrufen. Sie hat sich für ein Pseudonym entschieden, weil die Perspektive der Witwe nur einen Teil ihres Schreibens bestimmt.

Zur Autorin

Pressestimmen

»Das [Buch] geht zu Herzen - lässt dabei stellenweise aber auch herzhaft lachen.«

FOCUS Online (18. April 2024)

»Das Buch [...] ist kein klassischer Ratgeber und bietet doch eine Fülle von Hilfestellungen. Oft handfest und ausgesprochen sarkastisch beschreibt Seyfert außer der Überforderung auch überraschend schöne Stunden [...].«

Berliner Morgenpost (27. April 2024)

»Ein ehrlicher, kluger und emotionaler Erfahrungsbericht. [...] ›Lückenleben‹ wirft für jeden, der sich für Demenz interessiert oder mit Dementen Umgang hat, Impulse und wertvolle Ideen ab.«

SWR Kultur »lesenswert Kritik« (08. May 2024)

»Mit feiner Beobachtungsgabe und viel Selbstdistanz werden die Herausforderungen an eine berufstätige Mutter und die drei gemeinsamen Kinder nachgezeichnet, auch als Kampf gegen überkommene Konventionen, Rollenbilder und Tabus.«

Westfälischer Anzeiger (24. April 2024)

»Ein starkes Buch, bei dessen Lektüren man weinen darf. Aber nicht muss.«

Probsteier Herold (23. April 2024)